Nein, hier geht’s nicht um den Zürich Zoo. Sondern um die bekannte Wohnsiedlung Im
Tiergarten zwischen Friesenberg-, Talwiesen-, Bühlstrasse und SZU (Uetlibergbahn). «Am Montag, 30. Juni fahren die ersten Lastwagen und Baumaschinen in den Tiergarten und
verwandeln einen Teil der Siedlung in eine Baustelle. Es geht los!» So kündigte die Immobilienbewirtschafterin Plazza AG das grosse
Sanierungsprojekt der Tiergartensiedlung an. Vorausgegangen waren drei «Dialog-Tage» mit der Mieterschaft: im Sommer 2024, im November 2024 und im März 2025. Dabei habe man nicht
nur «die lauten Stimmen gehört, sondern auch die leisen», erklärt Plazza-CEO Thomas Casata gegenüber dem Quartierverein Wiedikon.
In der Tat gehört die Tiergarten-Sanierung zu jenen Grossbaustellen in Zürich, die nicht von Lärm und Hektik begleitet sind wie etwa die «Sugus-Häuser», sondern erstaunlich geräuschlos über die Bühne gehen. Erst ein Artikel der «Neuen Zürcher Zeitung» anfangs Juni machte auf das Umbauprojekt aufmerksam. Er hob jedoch einen Nebenaspekt hervor: Anstelle der bisherigen Schindler-Lifte sind neu 46 Aufzüge des finnischen Liftherstellers Kone AG eingebaut worden. Das stifte «Unruhe im Schindler-Land», schrieb NZZ-Reporter Benjamin Triebe. Mit diesem Coup hat der zweitgrösste Liftbauer der Welt den Schweizer «Lokalmatador» Schindler aus Ebikon (LU) ausgestochen.
In der Tat gehört die Tiergarten-Sanierung zu jenen Grossbaustellen in Zürich, die nicht von Lärm und Hektik begleitet sind wie etwa die «Sugus-Häuser», sondern erstaunlich geräuschlos über die Bühne gehen. Erst ein Artikel der «Neuen Zürcher Zeitung» anfangs Juni machte auf das Umbauprojekt aufmerksam. Er hob jedoch einen Nebenaspekt hervor: Anstelle der bisherigen Schindler-Lifte sind neu 46 Aufzüge des finnischen Liftherstellers Kone AG eingebaut worden. Das stifte «Unruhe im Schindler-Land», schrieb NZZ-Reporter Benjamin Triebe. Mit diesem Coup hat der zweitgrösste Liftbauer der Welt den Schweizer «Lokalmatador» Schindler aus Ebikon (LU) ausgestochen.
Lokalmatador ausgestochen
Der finnische Liftbauer ist stolz auf seine Leistung. Die Tiergarten-Sanierung sei eines seiner grössten
Modernisierungsprojekte. Der Austausch von «46 veralteten Aufzügen eines Mitbewerbers» habe nur 18 Monate gedauert und die Ausfallzeit der einzelnen Lifte sei durch minuziöse
Planung auf ein Minimum reduziert worden, sagt René Risi, Verkaufschef Schweiz der Kone AG, zur NZZ. «Wir mussten zeigen, dass wir das
besser können als der Platzhirsch.»
Was ist beim Kone-Lift besser als bei einem Schindler-Aufzug, will der Quartierverein wissen. Dazu Risi: «Unser grosser
Vorteil ist, dass die Steuerung und der Motor des Lifts in derselben Firma quasi aus einer Hand gebaut werden. Wir haben ein Modell ohne Kinderkrankheiten, weil Kone in Finnland
alles selbst zusammenbaut.» Bei Konkurrenten könnten oft Ersatzteile nicht mehr geliefert werden, was gemäss NZZ im Tiergarten der Fall war. In die leicht grössere Kone-Kabine
MonoSpace 500 DX passen fünf statt vier Personen und die Nutzlast ist von 320 auf 480 Kilogramm erhöht worden. Lesen Sie hier den Artikel in der NZZ vom 2. Juni.
Die Tiergarten-Sanierung umfasst gut 460 Wohnungen in einem privilegierten Grüngürtel von Wiedikon. Erneuert werden Küchen, Bäder und Sanitärstränge, die aus den 1980er und 1990er Jahren stammen. Zudem werden neue Fenster eingebaut, die Wohnungen energetisch saniert, Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern installiert und – auf Wunsch vieler Bewohner – mehr Veloabstellplätze geschaffen. Auch der Aussenraum wird neu gestaltet: Plazza verspricht mehr Grün.
Die Tiergarten-Sanierung umfasst gut 460 Wohnungen in einem privilegierten Grüngürtel von Wiedikon. Erneuert werden Küchen, Bäder und Sanitärstränge, die aus den 1980er und 1990er Jahren stammen. Zudem werden neue Fenster eingebaut, die Wohnungen energetisch saniert, Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern installiert und – auf Wunsch vieler Bewohner – mehr Veloabstellplätze geschaffen. Auch der Aussenraum wird neu gestaltet: Plazza verspricht mehr Grün.
Keine Leerkündigungen
Zwei langjährige Mieter, mit denen der Quartierverein gesprochen hat und die hier «gut und günstig» leben, zeigen grosses Verständnis für die Sanierung. Vor allem loben sie
die transparente und umfassende Kommunikation. Wichtig ist für sie und wohl alle Tiergarten-Mieter, dass keine Leerkündigungen ausgesprochen wurden. Das findet sogar Walter Angst vom Zürcher Mieterinnen- und Mieterverband gut. Dass am «Dialogtag» im letzten Herbst gegen 350 Mieter teilgenommen haben, wird vom Plazza
Projektteam als grosser Erfolg gewertet.
Eine andere Bewohnerin, Mutter von zwei Schulkindern, sagt: «Wir sind sehr froh, dass wir nicht ausziehen müssen. Klar, der Umbau wird eine grosse Herausforderung, er kommt für uns erst in zwei Jahren. Bis dahin werden die Verantwortlichen wohl noch einiges optimieren.» Schwierig sei es für die Bewohner der ersten Etappe, die jetzt im August 2025 beginnt. Andere Mieter stellen den Umfang der Sanierung in Frage: Braucht es wirklich einen Waschturm in jeder Küche? Muss ich wegen eines Induktionsherds nun neue Pfannen kaufen? Und warum wird jede Wohnung rollstuhlgängig gemacht?
Eine weitere Mieterin erzählt, dass sie 2010 hier in eine 90 m2 grosse Wohnung eingezogen sei, für die sie heute 2'000 Franken bezahle. Nach der Sanierung seien es dann rund 800 Franken mehr. Doch auch sie räumt ein: «Blickt man im Quartier herum, sind 2800 Franken für eine 4-Zimmer-Wohnung kein hoher Preis.»
Eine andere Bewohnerin, Mutter von zwei Schulkindern, sagt: «Wir sind sehr froh, dass wir nicht ausziehen müssen. Klar, der Umbau wird eine grosse Herausforderung, er kommt für uns erst in zwei Jahren. Bis dahin werden die Verantwortlichen wohl noch einiges optimieren.» Schwierig sei es für die Bewohner der ersten Etappe, die jetzt im August 2025 beginnt. Andere Mieter stellen den Umfang der Sanierung in Frage: Braucht es wirklich einen Waschturm in jeder Küche? Muss ich wegen eines Induktionsherds nun neue Pfannen kaufen? Und warum wird jede Wohnung rollstuhlgängig gemacht?
Eine weitere Mieterin erzählt, dass sie 2010 hier in eine 90 m2 grosse Wohnung eingezogen sei, für die sie heute 2'000 Franken bezahle. Nach der Sanierung seien es dann rund 800 Franken mehr. Doch auch sie räumt ein: «Blickt man im Quartier herum, sind 2800 Franken für eine 4-Zimmer-Wohnung kein hoher Preis.»
Neumieter profitieren mehr als Bestandesmieter
Die neuen Mietzinsen sind zwar noch nicht bekannt. Doch in ihrem Infoblatt vom März betont die Eigentümerschaft, dass sie
sich strikt an das Mietrecht halte und nur wertvermehrende Investitionen – etwa 60 Prozent der Sanierungskosten – auf die Mieten umlege. Stand heute geht sie von einer Erhöhung
des Quadratmeterpreises von CHF 8.20 bis 9.00 aus. Das ergibt für eine 2.5 Zimmerwohnung von 60 m2 einen Mehrpreis von CHF 492 bis 540 pro Monat. Bei einer 3-Zimmerwohnung von 75
m2 beträgt die Erhöhung CHF 615 bis 675 und bei einer 4.5-Zimmerwohnung von 107 m2 CHF 877 bis 963. Damit fällt der Aufschlag für langjährige Mieter mit tiefen Mietzinsen
prozentual höher aus als für Neumieter mit höheren Anfangsmieten. Dadurch wird der Abstand zwischen alten (tieferen) und neuen (höheren) Mieten etwas verringert.
Plazza beziffert das Investitionsvolumen auf rund 120 Millionen Franken. Für Mieter, die in der Siedlung bleiben wollen,
finanziell aber in Schwierigkeiten geraten, bietet sie Hilfe an. Für die Einschränkungen während der Bauzeit wird eine Inkonvenienzentschädigung in der Höhe von etwa anderthalb
Monatsmieten in Aussicht gestellt. All dies erklärt, warum diese Hausrenovation so verläuft, wie es bei Genossenschaften und vielen kleineren Liegenschaften passiert: möglichst
geräuschlos, obwohl mit (zeitlich begrenzten) Einschränkungen verbunden. Denn die Aussicht auf eine aufgefrischte, erneuerte und aufgewertete Wohnung soll ja nicht nur Ärger,
sondern vor allem Freude und Wohlbefinden auslösen.
Mehr ist demnächst auf dieser Website zu erfahren: zukunft-tiergarten.ch
Fotos: Kone Schweiz, Plazza AG, Baublatt
Mehr ist demnächst auf dieser Website zu erfahren: zukunft-tiergarten.ch
Fotos: Kone Schweiz, Plazza AG, Baublatt