Quartierverein Wiedikon

Jetzt auch noch Gin aus Wiedikon

Gin-Produktion in einer Wiediker Wohnung Gin-Produktion in einer Wiediker Wohnung
Es gibt die Wiediker-Würstli der Metzgerei Keller am Manesseplatz. Den Honig der Wabe 3 von der Birmensdorferstrasse. Oder den vegetarischen «Schmiede-Zmorge» im Restaurant Falken. Und seit neustem gibt’s den «Gin aus dem Quartier». Sie haben richtig gelesen: Die Firma Larix & Achillea brennt mit Kräutern aus dem Tiergarten Gin, zwar noch in Kleinstserie, doch in hochwertiger Handarbeit. Gemäss der Devise: Lokal ist das neue global.

Hinter «Larix & Achillea», zu deutsch: Lärche und Schafgarbe (zwei Naturgewürze), stecken Nadine Wassmer (41), Kindergärtnerin und Kinesiologin, und Christian Loepfe (43), der als Biochemiker in der Arzneimittelzulassung tätig ist. Das Paar hat sich vor einigen Jahren «bei einem Glas Gin Tonic» kennengelernt. Zur Liebe gesellte sich bald die Leidenschaft, das nebenberufliche Hobby produktiv weiter zu entwickeln. Und das geht so: Reiner Trinkalkohol wird aromatisiert mit (mehr oder weniger) Wacholder, Rosmarin, Salbei, langem Pfeffer, Piment, schwarzem Pfeffer, Koriandersamen, Kardamom und anderen «Botanicals». Nach der Lagerung wird die Mixtur abgesiebt, gebrannt (destilliert), auf Trinkstärke reduziert und – nach zweimonatiger Lagerung – abgefüllt und versiegelt.
Drei (dry) harte Drinks aus Wiedikon
Drei (dry) harte Drinks aus Wiedikon
Kräuter und Gewürze sind die Basis
Kräuter und Gewürze sind die Basis
Gin, so erfahren wir beim Besuch in einer Wohnung am Fusse des Uetlibergs, dient in erster Linie dem Trinkgenuss, etwa als Gin Tonic. Für Gourmets aber auch zur Verfeinerung von Saucen (etwa Wildsauce), für die Produktion von Würsten, von Senf und so weiter. Seit mehr als drei Jahren sind Loepfe und Wassmer am Tüfteln, vor zwei Jahren haben sie die Firma Larix & Achillea gegründet.

Letztes Jahr hat das Startup gegen 600 Flaschen produziert. Inzwischen bietet es drei exquisite Schnäpse an:
  • den Fibonacci N-1: der Klassiker, in dem die Gewürze nach dem Prinzip des goldenen Schnitts gewichtet werden
  • den TiGinEau: der Tessiner mit dem Geschmack von wilden Bergkräutern wie Lärche, Wacholder, Bergthymian und Schafgarbe
  • sowie den Muscat Barrique: der Bernsteinfarbige mit leichtem Süsswein-Geschmack, der ausgiebig im Muscatfass gelagert wird.
Abfüllung
Abfüllung
Nadine Wassmer verkorkt …
Nadine Wassmer verkorkt …
… und Christian Loepfe verkostet
… und Christian Loepfe verkostet
Die Begeisterung, mit dem die Hobby-«Brenner» dem Besucher ihre Rezepturen erklären, überträgt sich flugs auf diesen – bis er selber glaubt, beim Degustieren des Muscat ein leichtes Holzaroma zu verspüren. Der Klassiker mit dem wunderbaren Namen ist übrigens nach dem italienischen Mathematiker Leonardo Fibonacci (ca. 1170 – 1240) benannt, der die «Fibonacci-Folge» entdeckte, eine unendliche Zahlenreihe, die sich mit fortschreitender Zahl immer mehr dem goldenen Schnitt annähert. Was zeigt, wie die Herstellung von Hochprozentigem eben auch mit Inspiration und Philosophie zu tun hat.

Die zwei unternehmungslustigen Gin-Liebhaber probieren immer neue Kreationen aus und möchten vor allem selber destillieren. Dafür benötigen sie eine Brennkonzession sowie einen geeigneten Gewerberaum im Kreis 3. Wer etwas weiss, bitte melden, erfolgreiche Tipps werden belohnt. Nadines und Christians Gin wird bereits heute in der Vinothek Santé an der Schmiede Wiedikon und im Bachsermärt in der Kalkbreite verkauft. Zudem ausgeschenkt im Restaurant Daizy in der Binz, in Freyas Sommer beim Bahnhof Wiedikon sowie in weiteren Bars der Stadt. Und natürlich kann er über den Online-Shop bestellt werden. Mehr dazu: www.larix-achillea.ch