Quartierverein Wiedikon

Warum das Schulhaus Borrweg Frischluft für Zürich bringt

Das Schulhaus Borrweg im Friesenberg heute Das Schulhaus Borrweg im Friesenberg heute
Auch im Friesenberg wird in den nächsten Jahren verdichtet. Langfristig soll neuer Wohnraum für bis zu 2000 zusätzliche Bewohnerinnen und Bewohner entstehen. Die Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) plant bis 2050 rund 700 neue Wohnungen. Mehr Wohnungen bedeutet mehr Kinder. Und mehr Kinder erfordert neue Klassenzimmer.

Das Schulhaus Borrweg wird deshalb vergrössert – von 7 auf 18 Primarschulklassen. Unter dem Pausenplatz kommt eine Doppelsporthalle und die Schulschwimmanlage zu liegen, die in der unterrichtsfreien Zeit auch dem Quartier zur Verfügung stehen. Anfangs Januar wurde das Schulhausprojekt «Apollo» vorgestellt, das an die Stelle des bisherigen Schulhauses gebaut werden soll.
Projekt «Apollo» ab 2025 (Modellansicht) Projekt «Apollo» ab 2025 (Modellansicht)
Während sich viele Eltern bereits Sorgen machen, weil die Schulkinder in der dreijährigen Umbauphase in Pavillons untergebracht werden, machen sich Klimatechniker ganz andere Überlegungen. Der Borrweg liegt nämlich in einer wichtigen Kaltluftschneise, die in heissen Sommernächten kühle Luft vom Uetliberg herab in die aufgeheizte City bringt. Werden grosse Baukörper horizontal (dem Hang entlang) gebaut, werden diese Luftströme abgeriegelt. Deshalb sieht das Siegerprojekt «Apollo» des Büros Waldrap GmbH ein vertikal gebautes Schulhaus vor, das höher als heute, nämlich fünftstöckig, aber schlanker daherkommt.  

Am Fuss des Uetliberg entsteht mit anderen Worten nicht nur ein grösseres Schulhaus mit zukunftsweisenden Akzenten, sondern eine Klimaanlage für die tiefergelegene Stadt. Voraussichtlich 2022 soll die Bevölkerung darüber abstimmen, die Bauzeit beträgt drei Jahre, die Kosten liegen bei 60 Millionen Franken.  Wie das alles zusammenhängt, wird in einem Artikel der NZZ vom 8. Januar einleuchtend erklärt. Lesen Sie hier den Text von André Müller «Schulzimmer für die Kinder, Kaltluft für die Stadt».